„Die Familie ist der Grund, in dem wir wurzeln. Solange wir diese Wurzeln nicht (er-) kennen, werden die Flügel, die uns wachsen, nur schwach sein. Das Familienstellen hilft uns, unsere Wurzeln zu entdecken und uns von dem zu befreien, was uns schadet und schwächt. Es bringt Frieden in ein System, so dass die Kraft von den Wurzeln in die Flügel strömen kann» (Berthold Ulsamer).
Familienstellen ist eine therapeutische Methode mit erstaunlichem Erfolg. Sie konzentrierte sich bis vor einigen Jahren auf die systemische Aufstellung von Familienstrukturen und – dynamiken. Seit einigen Jahren werden nun auch jegliche Systeme (Gruppen) aufgestellt. So lassen sich Arbeitsteams, innere Anteile, Nationen, Krankheitssymptome, Süchte und Vieles mehr aufstellen.
Die systemische Aufstellungsarbeit hilft uns, ein schwieriges Thema klarer zu sehen, liebevoller auf uns, unsere Innenwelt, unser Schicksal und unsere Umwelt zu schauen, neue Lösungsmöglichkeiten zu sehen und von belastenden Themen frei zu werden. Blockierte Lebensenergie und Liebe wird freigesetzt und fliesst wieder in uns und unseren Alltag.
Alles in unserer Welt hat eine verborgene Ordnung, die uns nicht bewusst ist. Auch ein Familiensystem hat eine Ordnung. Ist diese gestört, versuchen wir oder andere Mitglieder dieses Systems dies auszugleichen. Dies geschieht immer aus Liebe zum System. Dies schadet uns aber und als Folge können Krankheiten, Blockaden, Ängste, Orientierungslosigkeit, Partnerschaftsprobleme, wiederholte Schicksale usw. entstehen. Diese unbewussten Blockaden nennt man Verstrickungen.
Es gibt drei Möglichkeiten, an einer Familienaufstellung / systemischen Aufstellung teilzunehmen:
- In einer Einzelsitzung bei mir in der Praxis
- Teilnahme an einem Aufstellungsseminar mit eigenem Anliegen
- Teilnahme an einem Aufstellungsseminar ohne Aufstellung, als StellvertreterIn / BeobachterIn
In einer Einzelsitzung klären wir zuerst ihr Anliegen. Anschliessend wird dies auf einem Brett mit Figuren oder mit Bodenankern aufgestellt. Schon dieses Ist-Bild schenkt uns eine neue Sichtweise auf das, was uns belastet. In der weitern Prozessarbeit, die sich auch über mehrere Sitzungen gestalten kann, wird die für sie „gute“ Ordnung hergestellt. Unfruchtbare Muster und Blockaden lösen sich.
In einem Aufstellungsseminar in der Gruppe formuliert ein Teilnehmer im Gespräch sein Anliegen. Das Anliegen kann auch vorab am Telefon oder per Einzelsitzung erarbeitet werden. Anschliessend wählt der oder die KlientIn Stellvertreter für Familienmitglieder /innere Anteile usw. aus. Diese Stellvertreter spüren dann erstaunlicherweise die Gefühle und Beziehungen der realen Familienmitglieder / oder die Funktion und Bedürfnisse innerer Anteile, ohne über detaillierte Informationen zu verfügen. Dieses Phänomen wird „morphogenetisches“ Feld oder „wissendes Feld“ genannt.
Durch die Beobachtung und das Erleben der Aufstellung, können verborgene Konflikte, Bindungen und Verstrickungen innerhalb des Familiensystems (oder eben anderer Systeme) aufgedeckt werden. Mittels Lösungssätzen und durch die Herstellung der „richtigen Ordnung“ kann Heilung in Gang gesetzt werden und eine positive Veränderung für den Klienten/ die Klientin möglich werden.
Bei der Teilnahme an einem Aufstellungsseminar als StellvertreterIn stellen sie sich für ein Anliegen eines Teilnehmers / Teilnehmerin zur Verfügung. Dabei werden sie lediglich nach ihren Gefühlen und Körperempfindungen an diesem Platz gefragt. Es kann auch sein, dass sie bei einer Aufstellung nicht in einer Stellvertreterrolle sind und einfach als Zeuge des Geschehens den Raum halten. Auch dies ist eine wichtige Funktion. Ob als StellvertreterIn oder als BeobachterIn profitieren auch sie von den Themen und Lösungswegen, die andere Menschen in ihren Aufstellungen finden. In jedem Fall werden sie von den inneren Prozessen anderer berührt, was eine Wirkung auf ihren weiteren inneren Prozess hat.